Nach der Entdeckung einer gallorömischen Villa wurde im elsässischen Dorf Dehlingen ein archäologisches Zentrum errichtet. Zwei Lehmbau-Techniken werden dort angewandt: eine Mischung aus Stroh und Lehm für die Fachwerktrennwände des renovierten Gebäudes aus dem 17. Jh.; Stampflehmwände für die Erweiterung. Die Erde wurde 5 km entfernt entnommen und in einzelnen Lagen verdichtet, die an die Schichten der Ausgrabungen erinnern. Zur Schaffung einer passiven Solarheizung ist die südliche Giebelwand aus Stampflehm mit einer vorgehängten Glasfassade aufgedoppelt, deren Struktur an Fachwerk erinnert. Das Ganze ist eine überzeugende Symbiose aus energetischer Performance, technischer Innovation und architektonischer Kreativität.
„Ich liebe die Reinheit von Linien und Volumen. Die Stärke des Projekts liegt in seiner Einfachheit.“
— Emmanuelle Thomann, Direktorin des Archäologiezentrums La Villa von 2014 bis 2017